pax christi Gottesdienste zum Weltfriedenstag
05. Jan 2025 – 00:00 Uhr
Friedensbotschaft des Papstes: Schulden erlassen und Herzen abrüsten
In dem Text macht der lateinamerikanische Papst drei konkrete Vorschläge. Zum einen fordert er einen Nachlass oder eine vollständige Streichung von Auslandsschulden für arme Länder; stattdessen sollten die entwickelten Staaten sich zu ihren „ökologischen Schulden“ bekennen. Zweitens tritt Franziskus für eine völlige Abschaffung der Todesstrafe ein - und für eine Art Charta des Respekts vor dem menschlichen Leben. Drittens schlägt er vor, „wenigstens einen festen Prozentsatz des Rüstungsetats für die Einrichtung eines Weltfonds zu verwenden“. Dieser solle dazu dienen, „den Hunger endgültig zu beseitigen und in den ärmsten Ländern Bildungsmaßnahmen zu ermöglichen“.
Drei konkrete Vorschläge
Die Botschaft, die der Papst jedes Jahr zum kirchlichen Welttag des Friedens am 1. Januar verfasst, ist regelmäßig seine wichtigste und umfassende Äußerung zum Thema Krieg, Frieden, Menschenrechte. Franziskus pflegt diese Friedensbotschaften internationalen Gästen zu überreichen. Diesmal stehen der Weltfriedenstag und damit auch seine Botschaft unter dem Motto „Vergib uns unsere Schuld, schenke uns deinen Frieden“.
Franziskus geißelt mit einem Begriff des hl. Johannes Pauls II. „Strukturen der Sünde“, die sich „gewissermaßen verfestigt haben und auf einer weitreichenden Komplizenschaft beruhen“. Er zählt auf, was er damit meint: Anheizen kriegerischer Konflikte, unmenschliche Behandlung von Migranten, Umweltverschmutzung, Fake News, Aufrüstung. „Dies alles sind Faktoren, die eine reale Bedrohung für die Existenz der gesamten Menschheit darstellen.“ Ihnen müsse man sich nicht nur mit wohltätigen Maßnahmen hier und da, sondern mit „kulturellen und strukturellen Veränderungen“ entgegenstemmen.
Für eine „Abrüstung des Herzens“
Mit deutlichen Worten verdammt der Papst eine „Logik der Ausbeutung“, die gleichermaßen zu Auslandsschulden wie zu ökologischen Schulden führe. Er fordert eine „Entwaffnung“ und „Abrüstung des Herzens“; der Schrei der Armen nach Gerechtigkeit und Solidarität müsse endlich gehört werden, gerade im bevorstehenden Heiligen Jahr. Wirklicher Friede entstehe nicht aus den „Spitzfindigkeiten von Verträgen oder menschlichen Kompromissen“.