Politisches Samstagsgebet München
29. Mrz 2025 – 18:00 Uhr ,
Kath.
Hochschulgemeinde,
Leopoldstr.
11; U3/U6 Giselastraße, Ausgang Georgenstraße
Kolonialismus heute
Das Zeitalter des Kolonialismus, also die umfassende europäische Kontrolle wie über fast ganz Afrika und Lateinamerika dauerte vom 15. Jahrhundert bis Ende des 19.Jahr-hunderts bis in die 1960er Jahre an.Für Dr. Gottfried Rösch kann Kolonialismus vieles bedeuten:
„Kolonialismus hat politische, wirtschaftliche oder kulturelle Seiten, auch noch heute.
Wirtschaftliche Verflechtungen wer-en oft in der rassistischen Tradition des europäischen Kolonialismus interpretiert. Eine rein „weiße“ Deutungshoheit ist aber immer weniger plausibel oder vermittelbar. China hat zu seiner historischen Stärke wieder gefunden, afrikanische Mittelschichten entstehen und wachsen und die mexikanische Präsidentin versucht sich gegen den Nachbarn im Norden zu wehren und gleichzeitig starke Handelsbeziehungen
weiter zu pflegen.
James Gillray London : H. Humphrey, 1805 Februar 26
In den USA gibt es weiterhin starke Tendenzen eines traditionsreichen und
global wirkungsvollen White Nationalism, aber es ist offen, wie lange sich das halten wird.
Europa wird mittlerweile auch als
Kolonie der USA beschrieben.
Digitale Kolonisierung, ökologische Kolonisierung betrifft alle, mit massiven
gefährlichen Konsequenzen. Achille Mbembe warnt in seiner postkolonialen Kritik
der schwarzen Vernunft: Die Welt wird schwarz.
Wie stellen wir uns die Zukunft vor?
Die Weltreligionen können zu den spirituellen Ressourcen gehören, die sowohl
für Resilienz als auch für gesellschaftliche Transformationen Konstruktives
beitragen. So ist die katholische Kirche sehr engagiert in Bezug auf
Zusammenhänge von ökologischer Nachhaltigkeit, sozialer Gerechtigkeit und
Spiritualität. Aber man sollte sich
fragen, ob dieses Engagement auch schädliche Einflüsse haben kann.
Positive Kriterien können die Sustainable Development Goals der Vereinten
Nationen sein, als Ziel-vorgaben, umsetzbar und messbar. Sie waren und sind
eine globale
Verständigung darüber, wie nach-haltige weitere
Entwicklungen des gemeinsamen menschlichen Lebens gestaltet werden können.
Erfolge der letzten Jahrzehnte waren zum Beispiel die enorme Steigerung der
Lebensmittelproduktion.
Während der letzten Zunahme um eine Milliarde mehr Menschen ist die Anzahl der
Hungernden nicht gestiegen. War Hunger früher oft nicht lösbar, ist er heute
meist nur durch militärische Konflikte oder politische Blockaden verursacht. Programme
zur Bekämpfung extremer Armut oder der Kindersterblichkeit waren nachhaltig
erfolgreich, die Lebenserwartung ist global gestiegen“.
Referat: Dr. Gottfried Rösch, Theologe, war Leiter des Referats Mission Inter-kulturell beim Mission Eine Welt, dem Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der Evang.-Luth. Kirche in Bayern.
Geistliches Impuls: Eva Haubenthaler war lange Zeit als Gemeindereferentin in der Klinikseelsorge tätig und engagiert sich als pax christi Mitglied in der Gruppe Erding-Dorfen.