Johannes Siebner verstorben
25. Jul 2020
In der Verlautbarung seines Ordens heißt es: In seinen vielen Tätigkeiten sei der Jesuit stets ein menschenfreundlicher, humorvoller, analytisch klarer und einfühlsamer Seelsorger geblieben.
KNA schreibt über ihn und seinen Umgang mit der Aufdeckung von Missbrauch an Jesuitenkollegien, die ihn tief erschüttert habe. Gegenüber Betroffenen habe er Verantwortung für die Institutionen übernommen und individuelle sowie institutionelle Aufarbeitung ermöglicht. "In äußerst komplexen Entscheidungssituationen hielt er Anfeindungen aus unterschiedlichsten Richtungen aus, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren, nämlich Gerechtigkeit für die Opfer, Schutz für Schülerinnen und Schüler sowie für alle, die sich in der Seelsorge an-vertrauen. Mit dieser Haltung prägte er als Provinzial seelsorgliche Standards und lebte sie selbst vor."
Im Editorial unseres letzten Weihnachtsrundbrief schrieb er uns vielleicht als sein Vermächtnis:
"Friedensarbeit ist natürlich mühsam und das wird auch im kommenden Jahr so sein; sie ist auch Kampf, braucht Kompetenz und Zähigkeit, sie weiß um Rückschläge und Scheitern. Friedensarbeit aber von der Krippe her, weiß sich getragen und geführt. Es kommt auf uns an, ja, aber es hängt nicht von uns ab!"
Das Requiem wird am 30.Juli 2020 ab 11:30 Uhr als Livestream aus St. Canisius, Berlin, übertragen. Informationen dazu, ein digitales Kondolenzbuch sowie Termine von Trauergottesdiensten an verschiedenen Orten unter www.jesuiten.org/johannes-siebner.
Die Traueranzeige in der Süddeutschen Zeitung vom 25.Juli 2020.