Zum Inhalt [I]
Zur Navigation [N]
Kontakt [C] Aktuelles [2] Suchfunktion [4]
moriel-2.jpg

pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Warum ich verweigerte

10. Jul 2014

Warum ich verweigerte – Liebe, Gewalt, Militarismus und die israelische Besatzung aus dem Blickwinkel des amerikanisch-israelischen Refusniks Moriel Rothman.

Wenn die Vortragsreise nicht schon gebucht wäre, Moriel wäre lieber in der augenblicklichen Situation, da Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern wieder eskaliert, in Jerusalem geblieben. So aber erzählte er uns nach dem pax christi Gottesdienst in St. Bonifaz am 8. Juli seine Geschichte von guter und schlechter Gewalt und die seiner Kriegsdienstverweigerung.

Moriel Rothman, ein amerikanisch-israelischer Aktivist, Blogger, Journalist und Slam-Poet, engagierte sich heute in mehreren Organisationen und Bewegungen etwa gegen die Israelische Besatzung der Palästinensergebiete, Zwangsräumungen in Ost-Jerusalem und Häuserzerstörungen im Westjordanland.

Er, der als Kind mit seinen Eltern in die Staaten zog und als 17jähriger wieder nach Israel zurückkehrte, machte seine erste gewalttätige Erfahrung bei einer Schneeballschlacht, in der er einem kleinen schwarzen Jungen gegen einen großen Weißen zu Hilfe kam. Danach wollte er immer ein Elitesoldat werden um Israel zu beschützen. Eines seiner Vorbilder, der Bruder des aktuellen israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu, Jonathan, der bei der Operation Entebbe 1976 ums Leben kam und in Israel als Kriegsheld gilt.

Das Bild wandelte sich mit der Zeit. Großen Anteil daran hatte das Engagement in der Anti-Wall Bewegung und gegen die Siedlungspolitik Israels, bei dem er immer wieder staatliche Gewalt in einseitiger Parteinahme erlebte. Schlüsselerlebnis war der Tod von palästinensischen Jugendlichen im Gaza-Krieg 2008. Sie waren von israelischen Soldaten angeschossen worden und mussten verbluten, weil das israelische Militär die Krankenwagen nicht passieren ließ.

Seine Quintessenz: Nur weil Gewalt mal in der einen oder anderen Farbe daher kommt ist sie gut oder böse. Gewalt ist generell abzulehnen. Und so war dann auch seine Kriegsdienstverweigerung, für die er erst ins Gefängnis gesteckt und dann als geisteskranker für untauglich erklärt wurde, ein konsequenter Schritt auf dem Hintergrund seiner Erlebnisse.

Auch wenn es in Israel nur wenige öffentliche Verweigerer gibt, hofft er damit auch ein kleines Zeichen zu setzen.

Sein Blog: The Leftern Wall trägt den Untertitel Lftist Politics, Poetry, Prattle and Praxis from Israel-Palestine

Das Foto zeigt ihn (links) bei der Veranstaltung in St.Bonifaz am 8.7. zusammen mit dem Übersetzer Adrian Paukstat.

Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Petra-Kelly-Stiftung, bayerisches Bildungswerk für Ökologie und Demokratie in der Heinrich-Böll-Stiftung e.V. durchgeführt.