pax christi Diözesanversammlung 2014
08. Mrz 2014
Gut gefüllt war der Vitussaal der Pfarre St. Sebastian Gilching, in dem am 8. März die Mitglieder der katholischen Friedensbewegung pax christi ihre diesjährige Diözesanversammlung abhielten. Begrüßt wurden die Anwesenden durch den Gilchinger Pfarrer Linz und durch Elisabeth Hafner für die Gilchinger pax christi Gruppe.
Mit Paul Russmann von der
ökumenischen Aktion Ohne
Rüstung Leben war einer der
Sprecher der Kampagne Aktion
Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel nach
Gilching zu kommen um den thematischen Teil zu gestalten. Gleich zu Anfang ließ
er die Anwesenden sich auf verschiedene Zonen des Raumes verteilen umso die
Stimmung zum Thema Rüstungsexporte einzufangen. Wie in diesem Rahmen nicht
anders zu erwarten war, sammelten sich die Meisten Teilnehmer in der Ecke der
strickten Ablehner von Rüstungsexporten. Fragen nach dem Warum, führten dann
aber zu ganz unterschiedlichen Antworten, so etwa zu der Aussage: Ohne Waffen
keine Kriege, der nicht alle im Saal folgen konnten.
Auch wenn die Meinung verhältnismäßig eindeutig gegen Rüstungsexporte
auszumachen war, waren viele überrascht von den Zahlen, die präsentiert wurden.
Deutschland der drittgrößte Waffenexporteur. 55 Prozent dieser Waffen gingen
2012 in Länder außerhalb der Nato und 21% in Länder, die Entwicklungshilfe
beziehen. Für 2011 stellte das Bonn International Center for Conversion (BICC)
fest, dass in 64 der belieferten Länder die Menschenrechtssituation als
bedenklich eingestuft wird, es in 39 Ländern schwere interne Gewaltkonflikte
gebe und in 9 Ländern die Gefahr bestehe, dass die unverhältnismäßig hohen
Rüstungsausgaben die menschliche und wirtschaftliche Entwicklung
beeinträchtigen. Länder mit großen Finanzproblemen wie etwa Griechenland würden
trotz ihrer Probleme aufgefordert ihre Verträge einzuhalten und deutsche Waffen
abzunehmen. Recherchen von Journalisten zum Thema hätten inzwischen dazu
geführt, dass gegen verschiedene Hersteller von Kleinwaffen die
Staatsanwaltschaft wegen illegaler Waffenexporte ermittle. Die Anwesenden forderte
Paul Russmann auf, ihre Abgeordneten immer wieder nach deren Position zu
befragen und ihnen auch zu vermitteln, dass ihnen ein Verbot von deutschen
Rüstungsexporten immer noch ein wichtiges Thema sei.
Im zweiten Teil der Diözesanversammlung berichtet die Diözesanleitung zu den Aktivitäten des letzten Jahres und gab einen Ausblick auf vielfältige Initiativen in 2014 zum Thema „Nie wieder Krieg“ auf dem Hintergrund des Beginns des Ersten Weltkrieges vor hundert Jahren.Mit einem Gottesdienst unter Leitung des Geistlichen Beirats Charles Borg-Manché wurde die Diözesanversammlung beschlossen.
Das Dankeschön zum Abschluss galt vor allem der Gilchinger pax christi Gruppe, die für den Rahmen, insbesondere für die Verpflegung, gesorgt hatte und der Pfarrei, die die Räumlichkeiten mit dem Vitussaal zur Verfügung stellte.
Hinweis: der BR berichtet am 17.3. von 21:05 – 22:00 im
Rahmen seiner Sendereihe: Theo.Logik (Bayern 2) über Kirche gegen
Rüstungsexporte auch von der Diözesanversammlung in Gilching.
mp3: (http://cdn-storage.br.de/iLCpbHJGNL9zu6i6NL97bmWH_-bG/_-ZS/_yvd9-rP/140317_2105_TheoLogik_Keine-Macht-den-Drohnen.mp3)
Keine Macht den Drohnen - 17.03.2014
Kirche gegen Rüstungsexporte. Wer exportiert Waffen wohin? Eine Bestandsaufnahme / Gegen Rüstung und für den Frieden. Die Basisarbeit von Pax Christi / Deutsche Chemikalien in Kriegsgebieten? Vom Umgang mit Dual-use-Produkten / Lobby-Arbeit in Berlin. Interview mit Prälat Karl Jüsten, Katholisches Büro Berlin / Trotz Gesetzesänderung. Orthodoxe Juden in Israel wollen keinen Wehrdienst leisten