Politisches Samstagsgebet München
09. Mrz 2018 – 18:00 Uhr
, wieder in der KHG, Leopoldstr.
11; U3/U6 Giselastraße Ausgang
Georgenstraße
Schon vor einigen Jahren fragte der Sozialethiker Friedhelm Hengsbach SJ in seinem 2017 erschienen Buch: „Was ist los mit Dir, Europa?“
Vom 23. bis 26. Mai 2019 wählen die Bügerinnen und Bürger der Europäischen Union zum neunten Mal das Europäische Parlament.
„Es geht um drängende Themen , wie Klimawandel, Migration und
Gerechtigkeit, es geht um die Zukunft der EU“ – soweit der Titel eines
Essays in Publik Forum 2/2019 S.12ff.
Die Autorin Elisa Rheinheimer-Chabbi führt hierzu weiter aus: „2019 gilt
als Schicksalsjahr für die Europäische Union. Doch diesmal könnte es
das tatsächlich sein. Dafür gibt es mehrere Gründe, neben dem Erstarken
rechter Kräfte und dem jämmerlichen Brexit-Spektakel ist es auch ein
unberechenbarer Präsident an der Spitze der USA, das Wegbrechen alter
Allianzen. Hinzu kommen nationale Pläne, die längst zu europäischen
geworden sind.
Darüber hinaus haben die Nationalisten in den vergangenen Jahren enorm
an Zulauf gewonnen und werden wohl im nächsten europäischen Parlament
stark vertreten sein, der Institution, die viele von ihnen am liebsten
abschaffen würden.“
2012 erhielt Europa den Friedensnobelpreis.
Bei der Preisverleihung begründete das norwegische Nobelkomitee seine
Entscheidung mit der stabilisierenden Rolle der EU bei der Umwandlung
Europas von einem Kontinent der Kriege zu einem Kontinent des Friedens.
Die größte Errungenschaft der EU sei „ihr erfolgreicher Kampf für Frieden, Versöhnung, Demokratie und Menschenrechte.“
Die Arbeit der EU stelle eine „Verbrüderung von Nationen“ dar und sei
eine Form der von Alfred Nobel in seinem Vermächtnis von 1895 als
Kriterien für den Friedenspreis genannten „Friedenskongresse“.
Was ist 2019 davon übriggeblieben?
Unsere Referentin Gesine Goetz hat sich trotz allem
die Lust an Europa nicht nehmen lassen: „Brexit, Macron und Merkel,
Orban, Europa-Wahl – und wo bleibt die Lust?
Wenn es darum geht, wie Europa belebt werden soll, fallen den Politikern
Militäreinsätze, Aufrüstung und Abschottungsmaßnahmen ein und
vielleicht noch die EU als Wirtschaftsraum.
Die Nationalisten betreiben die Abschaffung Europas und alle rufen, wie wichtig die Europa -Wahl sein wird.
Es geht um nichts weniger als das größte und demokratischste
Friedensprojekt der Geschichte. Es geht um ein Projekt, das erdacht
wurde aus dem blanken Entsetzen darüber, wozu Menschen fähig sind. Und
es geht darum, daran zu glauben, dass etwas anderes möglich ist.
Europa ist eine starke Hoffnungsgeschichte. Diese Hoffnungsgeschichte
will weiter erzählt, weiter ausgedacht und entwickelt werden in eine
gelebte Zukunft. Sie ist ein transnationaler Schatz, der bewahrt werden
und weitergegeben muss.“
Referentin:
Gesine Goetz versucht, die Idee vom
großen Friedensprojekt Europa aufrecht zu erhalten, indem sie
inspirierende Bücher liest (Ulrike Guérot, Friedhelm Hengsbach) und
diese Inspirationen beim politischen Samstagsgebet weitergeben und
darüber diskutieren möchte. Sie ist Sprecherin der pax christi-Gruppe
Erding Dorfen.
Geistliches Wort:
Rosemarie Wechsler gehört seit vielen Jahren zum Vorbereitungsteam des Politischen
Samstagsgebetes. Sie ist Mitglied im Münchner Friedensbündnis und
gehörte für lange Zeit zum Vorstand pax christi Diözesanverband München
und Freising.