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pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Politisches Samstagsgebet München

25. Mrz 2023 – 18:00 Uhr , 

Kath. Hochschulgemeinde, 
Leopoldstr. 11; U3/U6 Giselastraße, Ausgang Georgenstraße

Das Politische Samstagsgebet im März 2023 steht unter der Überschrift: "Wehrhaft ohne Waffen?". Das Referat hält Erwin Schelbert.

   
"Wehrhaft ohne Waffen?"

 

Referent: Erwin Schelbert
Geistlicher Impuls: Rosemarie Wechsler


Zu dieser Frage zitiert unser Referent Erwin Schelbert eine Erklärung von pax christi International vom 21. Februar 2023.

„Ein Jahr nach der russischen Invasion in der Ukraine drückt Pax Christi International seine tiefe Sorge für die zahllosen Opfer eines Krieges aus, der zu Tod, Verletzungen, Vertreibung, Traumata und ökologischen Schäden geführt hat. Dieser Krieg hat fast 6 Millionen Binnenvertriebene und 8 Millionen Flüchtlinge hervorgebracht, mehr als 7.200 Zivilist:innen, darunter über 400 Kin-der, und Hunderttausende von Soldaten getötet und ein Generationentrauma verur-sacht.

Schauen wir auf die vielen Zivilist:innen, deren Tötung zum Kollateralschaden gemacht wird. Fragen wir die Opfer selber. Achten wir auf die Geflüchteten, … auf die Mütter, die ihre Kinder verloren haben, auf die Kinder, die verstümmelt oder ihrer Kindheit beraubt wurden. Lasst uns die Wahrheit dieser Gewaltopfer beachten, betrachten wir die Realität mit ihren Augen und hören wir ihren Berichten mit offenem Herzen zu. Dann können wir den Abgrund des Bösen im Innersten des Krieges sehen, und es wird uns nicht stören, als naiv betrachtet zu werden, weil wir uns für den Frieden entschieden haben‘ (Papst Franziskus, Fratelli Tutti, 2020, par. 261) Unzureichende Mittel für die Entwicklung und den Ausbau bewährter gewaltfreier Verteidigungsstrategien, einschließlich der sozialen Verteidigung, haben den Eindruck entstehen lassen, dass Selbstverteidigung immer und ausschließlich mit Waffen er-folgt. Viele Ukrainer:innen zeigen jedoch deutlich und mit großem Mut, dass gewalt-freie Verteidigung sehr effektiv sein kann und mit erheblichen Investitionen in Ressourcen, Ausbildung und Forschung viel leichter verfügbar sein könnte.“        

Erwin Schelbert führt zu unserem Thema weiter aus:       

Gibt es tatsächlich Alternativen zur militärischen Verteidigung? Welches Konzept steckt hinter dem Begriff „Soziale Verteidigung“, wo liegen seine Möglichkeiten und Grenzen und wäre es auch für die Ukraine eine Möglichkeit, den Krieg mit Waffen zu beenden? Der zivile oder gewaltfreie Wider-stand, wie er in vielen Ländern in der Vergangenheit teilweise erfolgreich praktiziert wurde, ist viel zu wenig bekannt und wird meist als untauglich, wirkungslos, ja gefährlich und als naiv erachtet. Dabei reicht die Bandbreite der Aktionen von dem Entkolonialisierungskampf Gandhis in In-dien bis zu mutigen Widerstandsformen in Belarus.

Krieg mit seinen furchtbaren Waffen bringt katastrophale Opfer an Menschenleben und Verletzungen an Leib und Seele, Zerstörungen des Landes, der Natur, der Infrastruktur, der Heimat und führt zu unsäglichem Leid, Hass und neuer Gewalt. Ortschaften und Städte werden durch militärische Kämpfe unbewohnbar, weil Wohnungen, Krankenhäuser, die Grundversorgung mit Wasser, Strom und Wärme zerstört werden. Militärische Verteidigung kann dies alles oftmals nicht verhindern, im Gegenteil, es trägt selbst durch den eigenen Waffeneinsatz zur Zerstörung des eigenen Landes im Kampfgebiet bei.   

Weltweite Erfahrungen haben gezeigt, dass gewaltfreier ziviler Widerstand ein erfolgreiches Instrument gegen Gewaltherrschaft sein kann. Die neue Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“ als Alternative zur gegenwärtigen Aufrüstungswelle will dazu beitragen, dass Soziale Verteidigung als realistische Praxis gewaltfreier Aktionen wahr-genommen wird und eine öffentliche Diskussion darüber in Gang kommt. Angesichts einer nicht auszuschließenden Ausweitung des Krieges auch auf NATO-Staaten stellt sich für demokratische Gesellschaften die Frage, inwieweit z.B. Städte mit ihrer Zivilbevölkerung in militärische Kampfhandlungen einbezogen oder besser durch Soziale Verteidigung geschützt werden sollen.    
           
Erwin Schelbert, ehemaliger Oberstudiendirektor war in der Studiengesellschaft für Friedensforschung München e.V. beschäftigt und ist seit vielen Jahren in der Friedensbewegung engagiert.          
Rosemarie Wechsler ist seit vielen Jahren aktiv tätig im Vorbereitungsteam des PSG, bei pax christi und im Münchner Friedensbündnis.


Danach:  Brot und Wein


Nächstes Politisches Samstagsgebet:


Thema: Gerechter Handel, ;Was bringt das Lieferkettengesetz?
Referent: Michael Wagner

Samstag, den 13. Mai 2023, um 18.00 Uhr  wieder in der KHG, Leopoldstr.11

 

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Zeiten

  • 25. Mrz 2023 – 18:00 Uhr

Adresse

  • Kath. Hochschulgemeinde, 
    Leopoldstr. 11; U3/U6 Giselastraße, Ausgang Georgenstraße

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