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pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Eine Welt – zwei Visionen

20. Okt 2019

Für die Artikelserie Blickwechsel des missio magazins 6/2019 wurde Martin Pilgram von Steffi Seyferth (missio münchen) interviewt.

Der Wunsch nach einer besseren Welt treibt sie an: Martin Pilgram (65), der sich seit seiner Jugend für eine friedlichere Welt einsetzt.

 „Wenn man sich bei uns umschaut, sind viele alt geworden“, sagt Martin Pilgram und lacht. Er ist Diözesanvorsitzender der katholischen Friedensbewegung „Pax Christi“ und hat an diesem verregneten Vormittag in sein Haus in Gilching eingeladen. Heute ist er 65 Jahre alt und er engagiert sich noch immer für den Frieden auf der Welt. Seit den 1980er Jahren schon.

„In meiner Anfangszeit war das Thema Nachrüstung ganz groß“, sagt er. Als Kriegsdienstverweigerer ging Pilgram damals gemeinsam mit hunderttausend anderen auf die Straße und protestierte in der damaligen Hauptstadt Bonn gegen das atomare Wettrüsten.  

Abrüstung und Waffenexporte stoppen – das sind heute noch immer seine Kernanliegen. „Wenn man Waffen in ein Krisengebiet liefert, werden sie dort sicher nicht in den Schrank gestellt“, sagt er. „Wären wir nicht so laut geworden, dann würden wahrscheinlich immer noch Rüstungsexporte direkt in den Jemen fließen.“ Seine Devise ist: Man muss an einer Sache dran bleiben, um Erfolge zu erzielen. „Politik ist nicht so starr, wie sie nach außen wirkt und Wähler sind auf jeden Fall ein Druckmittel“, sagt er. „Beharrlichkeit ist das Wichtigste!“. Und das rät er auch den jungen Leuten von heute, die sich die Klimafrage zum großen Thema ihrer Generation gemacht haben. Pilgram findet es gut, wenn sich Organisationen wie „Fridays for Future“ bilden, aber er ist auch der Meinung, dass es nicht reiche, nur auf Demonstrationen zu gehen. „Es ist ein Mittel“, sagt er. Doch gerade in der Umweltfrage müsse jeder auch seinen eigenen Lebensstil hinterfragen.

Wenn Pilgram mit seiner Frau in den Urlaub fährt, nimmt er möglichst den Zug. „Natürlich beschäftigt mich der Klimawandel“, sagt er. Schließlich sei dieser auch ein Auslöser von Konflikten und Fluchtbewegungen. Dass die Jugend früher politischer war, glaubt er nicht. Eher war es eine Frage, wo und in welchen Kreisen jemand verkehrte. Wenn er sich an seine Studienzeit in Kaiserslautern erinnert, erzählt Pilgram von politischen Diskussionen und Polizeiaktionen gegen Studenten. Als er dann nach München wechselte, dachte er: „Was ist denn das für eine Uni? So sauber!“

Als Christ fühlt er sich verpflichtet, sich einzumischen – auch politisch. Eine Kirche, die einen Platz in der Gesellschaft will, müsse Stellung beziehen, findet Pilgram. Bei ihrem Engagement für Geflüchtete sei das gut gelungen. Pilgram, der bis zu seinem Ruhestand als Diplom-Mathematiker beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen gearbeitet hat, hat noch immer dieVision von einer besseren Welt: von einer friedlicheren und gerechteren. Wenn er es für angebracht hält, geht er auch heute noch auf die Straße. So wie zuletzt zwischen der amerikanischen und russischen Botschaft, als die beiden Staaten den INF-Vertrag über nukleare Abrüstung im Mittelstreckenbereich endgültig aufkündigten.

„WAFFEN WERDEN NICHT IN DEN SCHRANK GESTELLT.“

Doch seinen größeren Einfluss sieht er heute woanders: Seit drei Jahren sitzt Pilgram für die Grünen im Gilchinger Gemeinderat. „Aus Versehen“ ist er dort reingerutscht, wie er sagt. Als Parteiloser stand er auf der Nachrückerliste der Grünen. Als er dann tatsächlich zum Zug kam, trat er der Partei bei und setzte auch gleich Akzente: Als eine seiner ersten Amtshandlungen verfasste er ein eigenes Kapitel für das aktuelle Landtagswahlprogramm – natürlich zum Thema Frieden.

 

Das Parallelinterview mit Daniel Körberle finden Sie im Downloadbereich. Das gesamte Heft können Sie hier downloaden.

 

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